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Stromverbrauch in Corona-Zeiten: Wie viel kostet eine Stunde Fernsehen?


Corona steigert Stromverbrauch
Wie viel kostet eine Stunde Fernsehen?

Von t-online, str

Aktualisiert am 03.04.2020Lesedauer: 3 Min.
Kinder beim Fernsehen: Der Stromverbrauch eines TV-Geräts hängt vor allem von der Bildschirmgröße ab.Vergrößern des BildesKinder beim Fernsehen: Der Stromverbrauch eines TV-Geräts hängt vor allem von der Bildschirmgröße ab. (Quelle: getty-images-bilder)
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Große Flachbildfernseher mit hochauflösenden Bildschirmen gelten als Stromfresser. Wie teuer kann das Fernsehvergnügen werden, wenn man täglich mehrere Stunden einschaltet?

In Zeiten der Corona-Krise läuft in vielen Haushalten der Fernseher häufiger und länger als normalerweise. Das bestätigt eine Umfrage von Deloitte. Doch mit jeder Stunde vor der Flimmerkiste wächst auch das schlechte Gewissen, auch aufgrund des hohen Stromverbrauchs. Bedeutet ein hoher TV-Konsum, dass am Ende des Jahres die Stromrechnung explodiert?

Tatsächlich verursacht Unterhaltungselektronik – also Geräte wie Computer, Fernseher, Spielekonsolen und so weiter – inzwischen ein Viertel des Stromverbrauchs in privaten Haushalten. Hier ist somit auch das Einsparpotenzial am größten, anders als beispielsweise bei der Beleuchtung oder in der Küche.

Es kommt auf die Größe an

Zunächst einmal kommt es beim Stromverbrauch eines Fernsehers vor allem auf die Größe an. Je größer der Bildschirm, desto höher der Energiebedarf. Auch die Bildschirmtechnologie und die Einstellungen (zum Beispiel die Bildschirmhelligkeit) spielen eine Rolle. OLED-Geräte galten lange Zeit als sparsamer als LCD-Fernseher.

Denn bei dunklen Bildinhalten verbrauchen die einzelnen selbstleuchtenden OLED-Pixel weniger oder keinen Strom, weil sie sich für die Darstellung von Schwarz auch gänzlich abschalten lassen. Bei LCD-Fernsehern leuchtet die stromintensive Hintergrundbeleuchtung dagegen immer, meist sogar gleich hell. Nur die LCD-Filter davor verhindern, dass die Helligkeit bei dunklen Bildinhalten zu erkennen ist.

Inzwischen setzen die meisten LCD-Fernseher allerdings auf sehr sparsame Edge-LED-Beleuchtung, sodass der Verbrauch von OLEDs im Vergleich teilweise sogar höher ist. Teurere LCD-Fernseher mit Backlight-LED-Beleuchtung, die sich in einzelnen Zonen dimmen lassen, fressen wiederum mehr Energie. Pauschale Aussagen sind also kaum noch zu treffen: Es kommt ganz auf den Hersteller und das Modell an.

Beim Kauf eines neuen Fernsehers lässt sich am EU-Energielabel ablesen, wie viel Strom das Gerät tatsächlich pro Jahr verbraucht. Laut Verbraucherschützern ist dieser Wert sehr viel aussagekräftiger als die Energieeffizienzklasse (hier erfahren Sie, warum das so ist). Damit der Jahresverbrauch vergleichbar ist, wird von einer täglichen Nutzungsdauer von vier Stunden ausgegangen. Nicht berücksichtigt wird der Stand-by-Betrieb.

So werden die Kosten berechnet

Durchschnittlich verbraucht ein halbwegs moderner Fernseher mit 42 Zoll (107 Zentimeter) 100 Watt pro Stunde. Das entspricht auch seiner Leistung. Dadurch liegt der jährliche Stromverbrauch bei einer angenommenen Nutzung von vier Stunden pro Tag knapp 150 Kilowattstunden (kWh).

Wie oben beschrieben, liegt der Verbrauch bei größeren Geräten mit komplexer LED-Hintergrundbeleuchtung aber deutlich darüber: Das aktuelle Topmodell von Samsung, der QLED 8K Q950T verbraucht in der 65-Zoll-Ausführung pro Stunde mit 344 Watt mehr als das Dreifache, die riesige 85-Zoll-Version mit 457 Watt sogar mehr als das Vierfache. Und je nach Inhalt und Helligkeitseinstellung können die Werte sogar noch höher liegen. Übrigens, im Vergleich ist der LG Z9, ein 88-Zoll-OLED-Fernseher mit 8K-Auflösung, sparsamer: Hier fallen laut Hersteller pro Stunde 370 Watt im Durchschnitt an.

Laut dem Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) liegt der Strompreis aktuell bei 31,73 Cent pro Kilowattstunde. Damit belaufen sich die jährlichen Stromkosten für das einfache 42-Zoll-Modell auf knapp 48 Euro, also 13 Cent pro Tag, wenn Sie täglich vier Stunden fernsehen. Eine Stunde TV kostet demnach 3 Cent. Allerdings können die Preise, je nach Modell, auch das bis zu Vierfache betragen.

Sie wollen selbst nachrechnen? Mit einem Stromverbrauchsrechner wie zum Beispiel dem von gmx und web.de können Sie berechnen, wie viel Ihr täglicher TV-Konsum am Ende des Jahres ungefähr kosten würde.

Wie Sie Energie sparen können

Der genaue Verbrauch lässt sich am besten mit einem Strommessgerät in Erfahrung bringen. Verbraucher können sich das Gerät wahlweise kaufen oder leihen – etwa bei der örtlichen Verbraucherzentrale oder ihrem Stromversorger. Das Gerät wird zwischen Steckdose und Fernseher angebracht. Um eine möglichst genaue Angabe zu erhalten, sollte das Messintervall mindestens einen Monat betragen. Anschließend kann der Energiebedarf auf das Jahr hochgerechnet werden.

Um Strom zu sparen, sollte der Fernseher in einer dunklen Raumecke aufgestellt werden, damit die Bildschirmhelligkeit nicht auf ein Maximum gestellt werden muss. Zusatz-Features wie die Hintergrundbeleuchtung wirken sich ebenfalls negativ auf den Stromverbrauch aus und sollten deaktiviert werden.

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